ZU-Sommerfest

5 Fragen zum 10. Geburtstag | Nr. 1

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    Factbox
    Das zehnte Sommerfest der Zeppelin Universität

    Bildung wird meist nur im Hinblick auf Wirkungen und Folgen, auf Zweck und Absicht hin untersucht: Man fragt sich, was die Bildung für die Gesellschaft wie für den Einzelnen leistet und welche Zukunft sie ermöglicht.

    Beim Sommerfest zum 10-jährigen Bestehen der Zeppelin Universität, die sich selbst in einem Bildungs-Prozess befindet, darf die Blickrichtung einmal umgekehrt werden: Welche Faktoren ermöglichen ihrerseits Bildung? Welche Voraussetzungen, Fundamente und Gebäude (buildings) braucht die Bildung? Welche Formen der Organisation, der Steuerung, der medialen Vermittlung und der Qualitätskontrolle können welche innovativen Formen von Lehre, Ausbildung und „Bildungs-Bildung“ möglich machen?

    Auf diese Fragen antworten, wie immer mit einem breiten Angebot interdisziplinärer Perspektiven, Dozenten, Alumni und Studierende der ZU in Vorträgen, Versuchen und Vorführungen.

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    5 Fragen zum 10. Geburtstag | Nr. 2
    Die Zeppelin Universität feiert ihren zehnten Geburtstag. Unter dem Motto "Die Bildung der Bildung" wird es auf dem Sommerfest zahlreiche Vorträge geben. Professorin Anja Achtziger und Professor Alfred Kieser verraten vorab, worum es bei ihnen geht.
    5 Fragen zum 10. Geburtstag | Nr. 3
    Die Zeppelin Universität feiert ihren zehnten Geburtstag. Unter dem Motto "Die Bildung der Bildung" wird es auf dem Sommerfest zahlreiche Vorträge geben. Die Professorinnen Maren Lehmann und Lucia Reisch verraten vorab, worum es bei ihnen geht.
    5 Fragen zum 10. Geburtstag | Nr. 4
    Die Zeppelin Universität feiert ihren zehnten Geburtstag. Die Vorträge auf dem Sommerfest drehen sich ums Motto "Die Bildung der Bildung". Im letzten Teil der Serie geben fünf Professoren einen Vorgeschmack.
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Das zehnte Sommerfest der Zeppelin Universität


Glaubt man einem weit verbreiteten Vorurteil, dann sind "sich kurz fassende Wissenschaftler" ein Widerspruch in sich. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Das Anschreiben des folgenden Fragebogens war mit der ausdrücklichen Bitte um "unwissenschaftliche" Antworten versehen - je prägnanter, desto besser.


Ob und wie diesem Wunsch entsprochen wurde, lässt sich in den kommenden Wochen auf ZU|Daily nachlesen. Bis zum Sommerfest am 14.09.2013 erscheinen hier die ausgefüllten Steckbriefe, in denen die Referentinnen und Referenten eine Vorschau auf Ihre Vorträge geben. Wem dieses Appetithäppchen Lust auf mehr macht, kann sich hier für die Veranstaltung anmelden.

Professor Dr. Stephan A. Jansen

Professor Dr. Stephan A. Jansen ist Präsident und Geschäftsführer der Zeppelin Universität, Inhaber des Lehrstuhls für Strategische Organisation & Finanzierung und Leiter des Civil Society Center | CiSoCSeinem Vortrag auf dem Sommerfest hat Jansen einen Titel gegeben, der das eingangs zitierte Vorurteil zu bestätigen scheint: Von umgedrehten Pyramiden und sozialen Fahrstühlen - 8 Paradoxien des Bildungssystems und ein unangenehmes Plädoyer für Gerechtigkeit. Was sich dahinter verbirgt, verrät er hier:

1. In drei Sätzen bitte: worum geht’s?

Es geht um Bildungsgerechtigkeit im weitesten Sinne und Bildungsfinanzierung im engeren Sinne. Alle wissen es: Wir müssen die Zukunftsfähigkeit unserer Kinder von der Herkunft und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern entkoppeln. Und das heißt: Wir müssen die Bildungsfinanzierung in Deutschland auf den Kopf stellen.

2. Und wenn Sie das ihrem achtjährigen Neffen erklären müssten? (achtjährige Neffen sprechen weder Latein noch Griechisch und finden zusammengesetzte Substantive doof)

Achtjährige sollen es in der Schule noch besser haben – und zwar ohne, dass die Eltern oder Onkels was dafür extra zahlen. Nachhilfe ist auch voll uncool. Kostet viel, können nur Reiche. Aber Bildung funktioniert wie ein Fahrstuhl: Je mehr Du im Erdgeschoss lernen kannst, desto schneller geht es in das 1. Obergeschoss und dann ins 2. Obergeschoss. Und eigentlich sollte jeder – unabhängig von seiner Familie – irgendwie bis ins Dachgeschoss kommen.

3. Warum interessiert Sie das Thema?

Weil ich Kindergärtner werden wollte, meine Eltern nicht studiert haben und weil ich eine private Universität gründen durfte. Und weil ich glaube, dass Gerechtigkeit intelligenter finanziert werden muss. Sonst schimpft der UN-Menschenrechtsrat wieder.

4. Und warum sollten sich andere Menschen dafür interessieren?

Bildung braucht Bindung. Jeder ist Lehrer und jeder finanziert auf seine Weise Bildung – für sich und andere. Aber irgendwie kann man das noch besser machen. Wir sind eines der wenigen Länder der Welt, das für Kindergärten relational weniger ausgibt als für Hochschulen.

5. 10 Jahre ZU – Ihr prägendstes Erlebnis?

4. Oktober 2003: Begrüßung der 19 Studierenden in meinem Büro – und es war nicht voll. Mein Büro.

Professor Dr. Dirk Baecker

Professor Dr. Dirk Baecker ist Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie & -analyseAnlässlich des zehnten Geburtstags der ZU spricht Baecker über den Sinn und Zweck von Bildung. Sein Vortrag heißt schlicht Wozu Bildung.

1. In drei Sätzen bitte: worum geht’s?

Während Kindergärten, Schulen und Universitäten großen Wert darauf legen, dass Bildung sich zeigt, gelehrt und geprüft werden kann, fällt Bildung in nahezu allen anderen sozialen Kontexten nur unangenehm auf. Selten sind die Situationen, in denen man Bildung ausbreiten darf. Dennoch wird sie vielfach vorausgesetzt. Was also ist der Beitrag der Bildung zum alltäglichen Leben?

2. Und wenn Sie das ihrem achtjährigen Neffen erklären müssten? (achtjährige Neffen sprechen weder Latein noch Griechisch und finden zusammengesetzte Substantive doof)

Bildung ist doof, aber unverzichtbar. Wie kommt's?

3. Warum interessiert Sie das Thema?

Bildung war einst ein christlicher Begriff. Der Mensch sollte sich nach dem Bilde Gottes bilden. Was ist daraus heute geworden? Um wessen Bild, nach dem wir uns bilden können, geht es heute?

4. Und warum sollten sich andere Menschen dafür interessieren?

Bildung geht jeden etwas an, inklusive unsere Ablehnung von Bildung in zuweilen entscheidenden Momenten.

5. 10 Jahre ZU – Ihr prägendstes Erlebnis?

Mein prägendstes Erlebnis an der ZU bisher war die Reaktion der Zuhörer auf meine Antrittsvorlesung. Man hatte wirklich den Eindruck, dass die so knifflige Kulturtheorie jetzt neuen Schwung bekommt.

TitelbildOmer Wazir (CC BY-SA 2.0)
Portraitfotos: ZU/Lorenz Wildmaier

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