Pioneers now and then: Helen Spangler

Engagiert für Europa

von Daniel Frass
29.08.2024
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Was ist Dir von Deiner Zeit an der ZU am meisten in Erinnerung geblieben und wie hat diese Zeit Deinen weiteren Weg geprägt?

Helen Spangler: Wenn ich an die Zeit an der ZU zurückdenke, denke ich an einen wunderschönen Bodensee und einen architektonisch tollen Campus. Beides habe ich sehr genossen und die Spielräume, die sich mir dadurch boten, gerne ausgenutzt. Friedrichshafen ist vielleicht nicht die größte Stadt, aber die ZU-Studierenden machen das wett, da sie ihr eigenes Programm machen. Die vielen Initiativen sind mir sehr im Gedächtnis geblieben, weil sie viel Abwechslung in mein Studierendenleben gebracht haben. Ich bin auch sehr dankbar über das breite Sportprogramm an der ZU. So konnte ich beispielsweise Lacrosse als Sportart ausprobieren, was man nicht überall geboten bekommt.

Inwiefern hat die ZU Dich zu Deinem politischen Engagement unter anderem als Vorstandsvorsitzende der Jungen Europäischen Förderalist:innen (JEF) Bodenseekreis befördert?

Spangler: Die Jungen Europäischen Förderalist:innen (JEF) Bodenseekreis existierten bereits, bevor ich an den See kam. Während meines zweiten Bachelorjahres an der ZU suchten sie nach Nachfolger:innen. Ich wurde dann 2017 zur Vorstandsvorsitzenden der JEF Bodenseekreis e.V. gewählt und engagierte mich später noch über mehrere Jahre als Hauptorganisatorin für Pulse of Europe e.V. Friedrichshafen. Sich für beides einzusetzen, empfand ich als etwas sehr Erstrebenswertes, weil ich oft das Gefühl habe, dass Europa heutzutage als etwas schlichtweg Gegebenes wahrgenommen wird. Aus diesem Grund habe ich mich sehr gerne innerhalb der JEF engagiert und hatte immer den Eindruck, dass die ZU mich dabei sehr gut unterstützt. Sie hat beispielsweise Räume und Equipment für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.

Welche Werte an der ZU findest Du am wichtigsten beziehungsweise welche teilst Du am meisten?

Spangler: Mich inspirierte die Einstellung "change it, if you don't like it", die an der ZU stark gelebt wird. Man hat selbstständig Initiative ergriffen, um Stellung zu beziehen, Lösungen zu entwickeln oder sich mit anderen Studierenden auszutauschen. Das ist mir immer noch sehr präsent und hat mich während der Zeit an der ZU stark gefördert und mein Selbstbewusstsein gestärkt, Dinge, für die ich einstehen will, anzugehen. Ein weiterer Wert, der mir in den Sinn kommt, ist die ausgeprägte Neugierde auf immer neue Themen und Sichtweisen. Die ZU gibt durch die sehr breiten und interdisziplinär ausgerichteten Studiengänge nicht genau vor, wohin man sich orientieren muss, sondern lässt Spielräume offen, neue Kurse und Perspektiven zu entdecken.

Was hat Dich dazu bewegt und begeistert, zuletzt bei BwConsulting zu arbeiten und was unterscheidet BwConsulting von anderen (Inhouse-)Beratungen?

Spangler: In meinem Masterstudium habe ich mich auf das Feld der Sicherheitspolitik fokussiert. Aus diesem Grund wollte ich Einblicke darin erhalten, wie das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr funktionieren und wie das Zusammenspiel unter ihnen stattfindet. Bei BwConsulting als Inhouse-Consulting der Bundeswehr konzentriert man sich in besonderem Maße auf den einen Kunden. Somit waren die Projekte, an denen ich mitgearbeitet habe, mittel- bis langfristiger Natur, was sie meiner Einschätzung nach nachhaltiger gestaltet hat. Man hat genug Zeit, sich in ein Thema einzuarbeiten und zu verstehen, welche Stakeholder an bestimmten Projekten beteiligt sind und wie man mit den einzelnen Beteiligten umgeht.

Du hast vor Kurzem Deine Masterthesis an der Hertie School erfolgreich abgegeben. Wo siehst Du Parallelen zu Deinem Studium an der ZU, was ist in Forschung und Lehre an der Hertie School anders?

Spangler: Parallelen liegen in der stark ausgeprägten Interdisziplinarität. An der ZU beginnt man sehr interdisziplinär zu studieren und fokussiert sich zunehmend. So hat mich die ZU für Politikwissenschaften begeistert, an der Hertie School spezialisiere ich mich nun auf Sicherheitspolitik. Unterschiede sehe ich in der Internationalität. Diese ist bei der Hertie School sicherlich stärker ausgeprägt, auch wenn die ZU hier durch die kürzlich hinzugenommenen englischsprachigen Studiengänge aufholt. Insbesondere im Feld der Sicherheitspolitik ist die internationale Ausrichtung der Hertie School sehr wichtig und eine große Bereicherung. Eine weitere Parallele beider Universitäten ist der starke Praxisbezug, der durch die Vielzahl von Praktika möglich ist, die man während der Studienzeit macht. Die ZU hat im Allgemeinen viele kleine weitere Alleinstellungsmerkmale wie den wunderschönen Campus, das tolle Sportangebot und die WHU Euromasters, welche ich allesamt sehr zu schätzen wusste.

Welche berufliche Station beziehungsweise Richtung strebst Du als nächstes an?

Spangler: Ich werde ab Anfang Oktober ein Blue-Book-Traineeship beim Europäischen Auswärtigen Dienst in der Security, Coordination and Policy Division machen. Danach bin ich selbst gespannt, wie es weiter geht. Vielleicht kann ich in Brüssel bleiben oder wieder nach Berlin zurückkommen. In jedem Fall werde ich weiterhin im Bereich der Verteidigungspolitik arbeiten.

Wenn Du nach dem Alumni-Netzwerk der ZU gefragt werden würdest. Welche Punkte gefallen Dir besonders gut und was würdest Du Dir noch wünschen?

Spangler: An der ZU waren viele Menschen, die Dinge selbst in die Hand genommen haben. Aus diesem Grund habe ich das Gefühl, dass die ZU viele Charaktere hervorbringt, von denen man gerne wissen möchte, welche Chancen sie ergriffen haben. Das Netzwerk, das sich daraus bildet, ist somit geprägt von vielen spannenden und interessanten Personen, die das Netzwerk einmalig machen. Darüber hinaus gefällt mir das Angebot in der Alumni-Arbeit, bestehend aus Events wie dem Alumni in Town und den Regionalgruppen.

Welchen Podcast- oder Buchvorschlag hast Du für die Alumni-Community?

Spangler: Aufgrund der langen Verkehrswege innerhalb Berlins höre ich sehr gerne Podcasts. Hier habe ich drei Podcastvorschläge, die ich gern mit der Alumni-Community teilen kann: Ich höre regelmäßig „Lage der Nation“, um über das politische Geschehen auf dem Laufenden zu bleiben. Insbesondere die neuesten Gesetzesvorhaben interessieren mich dabei sehr. Der zweite Podcast lautet „Sicherheitshalber“ und setzt sich mit Themen rund um Sicherheitspolitik in Deutschland auseinander und ist auch für Nicht-Expert:innen geeignet. Der dritte Podcast heißt „The Lazarus Heist“. Das ist ein Cyber-Crime-Podcast rund um die Lazarus Group, die – mutmaßlich aus Nordkorea gesteuert – Cyberattacken durchführt, um auf kriminelle Weise Gelder für Nordkorea zu beziehen.

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