Im Colsmann Forum der Zeppelin Universität versammelten sich vergangene Woche führende Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zu einer von Chiara Trautner moderierten Paneldiskussion, über die Zukunft des europäischen Wirtschaftsstandorts.
Unter den Diskussionsteilnehmern waren Prof. Dr. Steffan Reik von der SPD, Raimund Haser von der CDU, Kai Lücke von der ZF Group und Rebekka Müller von VOLT. Trotz ihrer unterschiedlichen politischen und beruflichen Hintergründe einte sie das gemeinsame Ziel, Strategien für ein wettbewerbsfähiges Europa zu entwickeln.
Die Debatte, die zunächst in gemäßigtem Ton begann, gewann rasch an Dynamik, als die Teilnehmer ihre spezifischen Ansichten und Lösungsansätze präsentierten. Lücke brachte es auf den Punkt: „Europa lernt, die gemeinsamen Stärken und Macht zu nutzen“, ein Zeichen für die fortschreitende Entwicklung des Kontinents.
Gleichzeitig machte Müller, eine Alumna der Zeppelin Universität, deutlich, dass der Gedanke einer Rückkehr zu den Grenzen der Nationalstaaten einer vergangenen Ära angehört und betonte damit die Unabdingbarkeit der europäischen Einheit.
In diesen Diskurs brachte Reik eine kritische Note ein, indem er das Einstimmigkeitsprinzip als ein Hindernis für die Entscheidungsfähigkeit der EU herausstellte. Die Diskussion zeigte eine Vielfalt an Meinungen, die jedoch alle in der Überzeugung mündeten, dass tiefgreifende Verbesserungen unerlässlich sind, um Europas Herausforderungen zu meistern. Diese Verbesserung sei der Schlüssel, um Europas Position als einen dynamischen und wettbewerbsfähigen Akteur auf der Weltbühne zu stärken und weiterzuentwickeln.
In einer Ära, in der die Weltbühne immer kompakter erscheint, gewinnt die Frage nach unserer europäischen Identität an Dringlichkeit. Vor diesem Hintergrund reflektierte Reik über den schwer fassbaren Nutzen der EU, eine Betrachtung, die durch den Brexit besonders konkret wurde.
Von der Makroebene führte die Debatte zurück zu individuellen Perspektiven und der Sorge um den zunehmenden Protektionismus, der als Echo des erstarkenden Rechtsextremismus verstanden wurde.
Hier, in diesem Brennpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen, fand sich ein neuer Konsens: die unbedingte Notwendigkeit zivilgesellschaftlichen Engagements. „Unsere Demokratie ist nicht unzerstörbar“, ein Satz von Reik, wurde zum emotionalen Höhepunkt der Diskussion.
Haser warnt in diesem Zusammenhang vor bestimmten Arten der Diskussionsführung: „Jede Verbotsdebatte ist ein Konjunkturprogramm für Ränder“.
Trotz teilweise divergierender Ansichten blieb das gemeinsame Ziel eines starken, zukunftsfähigen Europas bestehen. Während Müller die Vision eines EU-Bundesstaats skizzierte, betonte Lücke die Notwendigkeit, die industrielle Grundlage Europas pragmatisch zu stärken.
Zum Abschluss der Diskussion herrschte unter den Teilnehmern Einigkeit darüber, dass Europa trotz seiner Herausforderungen auf eine Reihe von Stärken blicken kann, die Anlass zu Stolz geben.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig über die dringende Notwendigkeit, gegenwärtige Missstände anzugehen, auch wenn ihre Lösungsansätze variierten von einer Forderung nach einer Reduzierung regulativer Barrieren bis hin zur grundlegenden Reform bzw. Modernisierung institutioneller Strukturen.