So sieht moderne Kommunikation in Unternehmen aus

Externe Kommunikation war das Thema des Alumni-Talks, den das Alumni-Office der ZU im März für Studierende organisiert hat. Die anwesenden Studierenden und Mitarbeitenden erhielten nicht nur Einblicke in die Kommunikationsbranche, sondern der Talk behandelte auch die Anforderungen, die Studierende für eine potenzielle Karriere in der Unternehmenskommunikation mitbringen sollten. 

Während des Talks erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke in die Kommunikationsstrategien von Unternehmen wie Ferrero und erhielten Tipps für mögliche Berufseinstiege in dem Fachbereich.

„Einen klassischen 9 to 5 Job zu erwarten, wäre in der Kommunikationsbranche falsch. Es braucht weniger Routinen, sondern viel mehr ein Interesse gegenüber neuen Themen, ein politisches Geschick und ein grundlegendes analytisches Verständnis“, sagte Sascha Schmidt, Senior Consultant Strategy bei der Agentur Schindler Parent aus Meersburg und ehemaliger CCM-Student in Bachelor und Master. Mit zahlreichen Kenntnissen im Bereich Corporate Communications bot er den Anwesenden einen vielschichtigen Einblick in seine Arbeit und sprach über Herausforderungen, Möglichkeiten und die Vielfalt, die die Kommunikationsbranche mit sich bringt.  

Besonders betonte Schmidt darüber hinaus die Bedeutung von Kreativität, eine gewisse Hartnäckigkeit und die Fähigkeit, unter die Oberfläche zu schauen, für eine erfolgreiche Karriere in dem Fachgebiet. 

Schmidt lobte die ZU für das breit gefächerte Studium, das eine solide Grundlage für die Arbeit in der Kommunikation bietet, und betonte die prägende Rolle der Universität für seinen eigenen Werdegang. „Die ZU macht das schon sehr elegant. Mit der generalistischen Ausbildung gibt sie einem alles an die Hand, was man als Grundlage benötigt. Alles Weitere kommt dann durch Erfahrung.“

Über den Wandel der Kommunikationsbranche, vor allem durch neue Strömungen wie InfluencerInnen und künstliche Intelligenz, sprach Xenia Raad, Corporate Communications Managerin bei Ferrero in Frankfurt und ebenfalls ehemalige CCM-Studentin. Als Mitarbeiterin eines Familienunternehmens mit mehr als 45.000 Angestellten weltweit teilte sie Einblicke in die Vielfalt ihrer Aufgaben und in Projekte, wie „Kinder joy of moving“. Raad sprach über Marketingkampagnen, zukünftige Pläne und das Nachhaltigkeitsengagement von Ferrero.

„In der Kommunikation vor zehn bis zwanzig Jahren waren Pressestellen und Presseansprechpartner noch viel essenzieller. Es gab kein Internet und nur beschränkte Möglichkeiten. In der heutigen Zeit haben sich die Inhalte nicht verändert, aber die Möglichkeiten. Video- und Audiocontent kostet fast nichts mehr, in erster Linie wird TikTok bespielt, was für Marken eine große Herausforderung ist. Es wird nicht mehr aus klassischer Werbesicht gehandelt, sondern es geht darum, wie Geschichten kommuniziert werden“, erklärte Raad. 

Die sozialen Medien und die Bedeutung des Storytellings hob sie als einen großen der Teil der Herausforderungen und Chancen hervor, die sich für ihre persönliche Arbeit ergeben.

Als dritter Speaker war Maximilian Klein, Representative for International Sport Policy bei Athleten Deutschland e.V. eingeladen. Aus Berlin zugeschaltet erläuterte der ehemalige PAIR-Student seinen unkonventionellen Weg von der Politikberatung zur Vertretung der Interessen von Kaderathlet:innen in Deutschland. 

Sein Engagement für Gerechtigkeit und der Einsatz für unterrepräsentierte Gruppen prägten seine Karriere, die ihm ermöglichte, erfolgreich Einfluss auf die Spitzensportförderung zu nehmen und die Position von AthletInnen in Deutschland zu stärken. 

Eine erfolgreiche Kommunikation ist dabei für Maximilian Klein ein wichtiges Instrument in seiner täglichen Arbeit. „Für mich ist die Kommunikation vor allem ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Wir wollen einen Paradigmenwechsel vorantreiben“, sagte Klein. „Uns geht es vor allem um die Sichtbarkeit und darum, dass die Sichtbarkeit Mittel zum Zweck ist.“ 

Eine erfolgreiche Kommunikation beruht, laut Klein, auf der Auswahl geeigneter Instrumente zur Veröffentlichung entsprechender Themen. „Bei mir ist das alles sehr planerisch und sehr viel Organisation.“ Außerdem sei es wichtig, die politische Situation zu lesen und zu verstehen, was passiert, wenn wie gehandelt werde. „Es geht darum, aus dem Alltag auszubrechen und mit Vertrauten zu sprechen. Auch beim Joggen kommen einem Ideen, ob beispielsweise ein offener Brief oder mal eine Klage ein gutes Instrument wäre, das man einsetzen kann“, sagte Schmidt.

Im Verlauf des Abends herrschte eine belebte Atmosphäre, in der die Teilnehmenden angeregt über verschiedene Themen diskutierten. Die Stimmung war geprägt von Neugierde und einem offenen Austausch. Fragen zu Themen wie Influencer-Marketing, nachhaltiger Kommunikation, Mitarbeitergewinnung und der Rolle von künstlicher Intelligenz in der Kommunikationsbranche wurden lebhaft erörtert. 

Besonders großes Interesse zeigten die Besucher:innen an der Förderung der Kreativität der Speaker:innen, dem Anpassen an Veränderungen im Arbeitsalltag und dem Engagement in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt. Die Diskussion war geprägt von vielfältigen Meinungen und einem lebendigen Gedankenaustausch, der die Bandbreite der Arbeit in der Kommunikationsbranche verdeutlichte.

Der Alumni-Talk bot nicht nur wertvolle Einblicke in das Berufsfeld der externen Kommunikation, er sollte auch die Studierenden dazu inspirieren, ihre eigenen Karrierewege aktiv zu gestalten und nachhaltige Veränderungen anzustreben.