Exkursion nach Uganda

Kulturszene zwischen den Kräften

von Ezgi Gül | Zeppelin Universität
01.11.2023
Insgesamt hat die Forschungsexkursion eine einzigartige Plattform für intensiven und anregenden Wissensaustausch und interkulturelle Zusammenarbeit geboten.

Jun.-Prof. Dr. Meike Lettau
Juniorprofessur für Cultural & Media Policy Studies
 
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Mit Kampala haben Studierende des Kurses „Kulturorganisation“ unter der Leitung von Meike Lettau, Inhaberin der Juniorprofessur für Cultural & Media Policy Studies, das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum Ugandas unmittelbar (mit-)erlebt. In einem einwöchigen Fortbildungsworkshop des transnationalen und interdisziplinären Forschungsprojekts „Advanced Training in Co-Creating Avenues for Culture and Sustainable Development“ in der ugandischen Hauptstadt und auf Lunkulu Island erhielten die Studierenden sowie Postdoktorand:innen aus Westafrika Einblicke in den Kultursektor, in die auswärtige Kulturpolitik und in den Kulturaktivismus Ugandas. Darüber hinaus erweiterten die Teilnehmer:innen ihre Kompetenzen in den Themenbereichen Kultur und Nachhaltige Entwicklung, um entwicklungsrelevante Fragestellungen zu lösen. Der Workshop wurde in Kooperation mit der Bayimba Cultural Foundation, PENGO und dem Goethe-Zentrum Kampala durchgeführt.

Das Programm in Uganda war vielfältig und reich an kulturellen Erfahrungen, die von Besuchen im Goethe-Zentrum Kampala und in der Kunstorganisation 32° East bis hin zu einer Exkursion auf Lunkulu Island durch die Bayimba Cultural Foundation reichten. Die Teilnehmer:innen diskutierten mit hochkarätigen Speaker:innen, darunter Juliana Akoryo, Ministerialdirektorin für Kunst und Kultur im Ministerium für Gender, Arbeit und Soziales der Republik Uganda, Barbra Babweteera von The Cross-Cultural Foundation Uganda und Anna Adima, Direktorin des Goethe-Zentrums in Kampala. Auch die studentische Forschung kam nicht zu kurz. Im Workshop entwickelten die Studierenden im Austausch mit den Wissenschaftler:innen aus Nigeria, Kamerun und Ghana eigene Forschungsfragen, die sie in ihren Hausarbeiten im Kurs „Kulturorganisation“ weiter vertiefen.

Erweiterten in der ugandischen Hauptstadt Kampala ihre Kompetenzen in den Themenbereichen Kultur und Nachhaltige Entwicklung: Studierende der Zeppelin Universität und Postdoktorand:innen aus Westafrika mit Projektleiterin ZU-Juniorprofessorin Dr. Meike Lettau (3. v. r.).
Erweiterten in der ugandischen Hauptstadt Kampala ihre Kompetenzen in den Themenbereichen Kultur und Nachhaltige Entwicklung: Studierende der Zeppelin Universität und Postdoktorand:innen aus Westafrika mit Projektleiterin ZU-Juniorprofessorin Dr. Meike Lettau (3. v. r.).

Kulturszene in Uganda steht vor Herausforderungen

In der aufstrebenden Kulturszene Ugandas stehen Kulturakteur:innen vor Herausforderungen, die sich aus einer chronischen Unterfinanzierung, mangelnder Infrastruktur und geringen Bildungsmöglichkeiten ergeben. Zudem kämpfen die Kunst- und Kulturschaffenden darum, die kulturelle Vielfalt des ostafrikanischen Landes zu bewahren, während sie mit sozialen Hürden und politischer Einflussnahme konfrontiert sind. Das Goethe-Zentrum Kampala tritt daher als Partner für Kulturakteur:innen in Erscheinung, indem es Bildung, kulturellen Austausch, Veranstaltungen und Kooperationen fördert. Es trägt dazu bei, die Herausforderungen in der Kulturszene anzugehen und die lokalen Kunst- und Kulturschaffenden zu fördern. Nicht zuletzt ist die Bayimba Cultural Foundation eine wichtige Kraft im kulturellen Leben Ugandas, die sich um eine Veränderung des Status quo von Kunst und Kultur nicht nur in Uganda, sondern auch in ganz Ostafrika bemüht. Aktuell entsteht auf Lunkulu Island ein Kulturzentrum als Teil eines kulturelles Ökosystems abseits der Metropolregion Kampala, das Räume für Ausbildung, Produktion, Aufführung und Ausstellung bietet.


„Insgesamt hat die Forschungsexkursion eine einzigartige Plattform für intensiven und anregenden Wissensaustausch und interkulturelle Zusammenarbeit geboten, die nicht nur die Teilnehmer:innen und beteiligten Institutionen bereicherte, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Lösung entwicklungsrelevanter Fragestellungen im Kulturbereich leistete“, resümiert Meike Lettau.

Hintergrund
Das Projekt „Advanced Training in Co-Creating Avenues for Culture and Sustainable Development“ wird in Kooperation mit der University of Cape Coast in Ghana, der University of Maiduguri in Nigeria und der Universität Hildesheim implementiert sowie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Geleitet wird das Projekt von ZU-Juniorprofessorin Dr. Meike Lettau. Die Teilnahme der Studierenden der Zeppelin Universität an der Exkursion wurde von der Gips-Schüle-Stiftung ermöglicht.

Das Projekt setzt sich zusammen aus drei jeweils achttägigen Fortbildungsworkshops in Ghana (2022), Deutschland (2023) und Uganda (2023). Diese bestehen nicht nur aus theoretischen Einheiten, sondern auch aus Exkursionen, um das akademische Wissen in der Praxis anzuwenden. Ebenso stehen Themen wie Hochschuldidaktik oder transkulturelle Kompetenzen auf dem Programm. Durch den wechselseitigen Wissenstransfer wird sowohl eine regionale als auch eine internationale Vernetzung ermöglicht und entwicklungsrelevante Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die spezifischen Lehreinheiten werden von europäischen und afrikanischen Expert:innen unterrichtet, unter anderem aus den Kulturwissenschaften, den Politikwissenschaften und aus der internationalen Sicherheitspolitik.

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